Ich bin J.H., 32 Jahre alt und wohne in Sachsen.
1998 habe ich auf dem Weg von der Arbeit nach Hause einen Unfall.
Erst nach einem halben Jahr stand die endgültige Diagnose fest
- Pläxusläsion mit Ausriss. Dann, Herbst 98 die OP in Hannover bei Prof. Dr.Samii,
und seither regelmässig KG, Elektrostimu und einiges andere.
Das grösste Problem sind die brutalen Schmerzen, gegen die ich
auch noch nichts gefunden habe.
Mit dem Autofahren war es ähnlich wie bei Dir, nur dass ich gar nicht so weit
gekommen bin. Nach dem Unfall hat man mir den Schein nicht weggenommen, d.h. ich
habe noch den kompletten Führerschein.Ich wollte aber ganz legal wieder fahren
und bin deshalb als erstes zum Arzt- kein Problem. Als nächstes
Führerscheinstelle- hier verwies man mich an DEKRA aber dort meinte man, dass
ich als erstes bei der Fühersch-st. vorsprechen müsse. Diese Runde habe ich noch
dreimal gemacht und festgestellt, dass andere warscheinlich noch viel "schwerer
behindert" sind und trotzdem Auto fahren. Kurzum- ich bin zum Autohändler, habe
mir einen Wagen mit Automatikgetriebe gekauft und natürlich noch etwas aufrüsten
lassen (Regensensor Knauf) und fahre jetzt seit Jan 99 ganz normal Auto.
Wer hat Dich überhaupt zur MPU geschickt? Ich hoffe für dich, dass noch alles
klargeht. Von anderen habe ich von ähnlichen Schwierigkeiten gehört (80kmH
Begrenzung u.a.). Da es aber warscheinlich im Ermessen des Sachbearbeiters geht,
bringt es manchmal etwas noch mit einer zweiten Unabhängigen Stelle zu reden
(z.B. ist der ADAC sehr kompetent in solchen Dingen - Umbauten usw.)
Du hast noch geschrieben, dass du noch Motorrad fährst- hast Du dein Bike irgendwie umgebaut,
wenn ja-Wie? Kannst Du damit auf öffentlichen Strassen fahren?
Dass ich nicht mehr Motorradfahren kann fällt mir schwerer als ich gedacht
hätte.Seit zwei Jahren fährt meine Frau wieder - d.h. ich bin Sozius, aber ich
würde es halt auch selber wieder einmal probieren (wenigstens auf einer abgesperrten Strecke)
Alles andere in meinem Leben verläuft wieder relativ normal- man lernt halt
viele Dinge neu-ich betrachte es als eine Herausforderung mit dieser Behinderung zufrieden weiterzuleben- und wenn man mal so richtig eine Flaute hat hilft der Kontakt zu "Leidensgenossen" o. auch schaue ich mir jetzt z.B.die Paraolympics an.
Mit den Schmerzen ist es bei mir genauso. Bei extremen Wetterumschwung wird es
meistens nichts mit schlafen. Ich nehme nur Valoron in Tabletten- und
Tropfenform, aber wirklich weniger werden die Schmerzen damit auch nicht, nur
erträglicher. Ich habe jetzt eine Überweisung in eine Schmerzklinik, mal sehen,
was die noch an Möglichkeiten haben. Seit diese Woche mache ich auch wieder
intensiv Krankengymnastik. Ich erhoffe mir noch Fortschritte im Bizeps bzw
Trizeps. Im Moment kann ich beide leicht anspannen, aber nur gleichzeitig.
Außerdem mache ich noch BMS (biomechanische Stimulation nach Nazarov); damit
wird der Arm bis in die Fingerspitzen ordentlich durchblutet, und ich meine
auch, dass die Schmerzen weniger werden.
Mich würde einmal interessieren was Du an Deinem Motorrad alles umbauen lässt, bzw. welche Firma so etwas durchführt. So ganz habe ich es nämlich auch noch nicht aufgegeben irgendwann wieder zu fahren.